Unsere Augen – die Fenster zur Welt
Sie fallen uns sofort auf, schöne Augen, sie geben einem Gesicht Ausdruck, verleihen uns Charisma und darüber hinaus eröffnen sie uns ein unglaubliches Spektrum an Farben, Formen und Licht. Ein Sinnesorgan der Superlative lässt uns jeden Augenblick ein Feuerwerk an bildlichen Eindrücken aufnehmen. Darum wird auch der Sehsinn vielfach als wichtigster Sinn eingestuft.
Sobald wir morgens die Augen öffnen, sind unsere beiden Sehorgane sofort im Einsatz. Sie erkennen vertraute Gegenstände, passen sich der Helligkeit im Zimmer an und unterscheiden Farben in unendlich vielen Nuancen. Wir sehen!
Was bedeutet eigentlich Sehen?
Sehen heißt Licht empfinden. Das Auge funktioniert wie eine Filmkamera. Das Licht fällt durch die einzelnen Bauteile des Auges, durch die Hornhaut, vordere Augenkammer, Pupille, Linse und Glaskörper bis auf die Netzhaut (Retina). Dort wird das Licht gebündelt und es entstehen Bilder. Über den Sehnerv werden die Bildinformationen der Retina an das Gehirn weitergeleitet.
Die Augen vermitteln mehr Eindrücke als jedes andere Sinnesorgan. Pro Sekunde nehmen sie zehn Millionen Informationen auf.
Aber unsere Augen können weit mehr. Ob wir fröhlich oder traurig, unsicher oder gar ängstlich sind, unsere Augen verraten oft mehr über uns, als uns lieb ist. Sie lachen mit uns und können auch weinen, sie geben Gefühlen einen Rahmen. Unsere beiden Sehorgane sind im Dauereinsatz und die Anforderungen an sie sind enorm.
Sie sorgen dafür, dass wir ununterbrochen scharf sehen, von nah bis fern und sie haben dabei, gleißender Sonne ebenso zu trotzen wie eisigem Wind. Die alltäglichen Belastungen wie Klimaanlagen, Heizungsluft, Staub und Umweltbelastungen fordern ebenfalls ihren Tribut. Häufig spüren wir schnell, wie unsere Augen ermüden und auch austrocknen. Freie Radikale, kleine zerstörerische chemische Verbindungen, greifen die Blutgefäße und die Netzhaut an und ziehen so auch die Sehkraft in Mitleidenschaft. Im Schlaf können sich die Augen gut regenerieren, allerdings müssen sie sich auch hier, während der Traumphase, viel bewegen, wenn der Stress des Tages verarbeitet wird.
Was können wir tun, um dieses hochkomplexe Sinnesorgan zu schützen und seine gute Funktion zu erhalten? Mit speziellen Übungen und augengesunder Ernährung können wir zwar Augenerkrankungen nicht heilen, aber unsere sensiblen Sinnesorgane bis ins hohe Alter unterstützen.
Gönnen Sie Ihren Augen eine Auszeit
Schlafen Sie ausreichend und sorgen Sie für Entspannung. Wenn Sie entspannter sind, sehen Sie auch entspannter. Autogenes Training, Yoga und Qigong eignen sich sehr gut.
„Yoga“ für die Augen – Wohltat und Kräftigung
Genauso wie unsere Beinmuskulatur schlapp wird, wenn wir uns zu wenig bewegen und viel Zeit im Sitzen verbringen, erschlafft auch unsere Augenmuskulatur z.B. bei der Bildschirmarbeit oder beim Fernsehen und büßt ihren Bewegungsumfang ein.
In unserer modernen Gesellschaft, in den Städten, schauen wir fast nie mehr in die Ferne. Unser Blick ist hauptsächlich auf nahe gelegene Dinge gerichtet. Dadurch werden die Muskeln verspannt. Trainieren Sie die Ziliarmuskeln, indem Sie abwechselnd nahe und entfernte Objekte betrachten. Wenn Sie dazu einen Spaziergang machen, eventuell in die Natur gehen, können Körper, Geist und Seele gleichermaßen davon profitieren.
Durch folgende Übungsbeispiele steigt die Flexibilität der Augenlinse und wie bei jeder Sporteinheit gibt es im Anschluss Entspannungsübungen:
- Öffnen Sie die Augen weit und lassen Sie den Blick in die Ferne schweifen.
- Blicken Sie mal bewusst von oben nach unten und von links nach rechts. Versuchen Sie, die Umrisse der Gegenstände, die am Rande Ihres Blickfeldes auftauchen, aufzunehmen.
- Fixieren Sie eine Bleistiftspitze, die ca. eine Armlänge entfernt ist und schauen Sie anschließend entspannt in die Ferne. Wiederholen Sie diese Übung ein paar mal.
- Stützen Sie Ihre Ellenbogen auf einem Tisch auf und legen Sie mit geschlossenen Augen Ihr Jochbein leicht auf den Handballen auf und entspannen Sie Ihre Augen gut abgedeckt für 3 Minuten. Wenn Sie richtig schwarz sehen, fühlen sich Ihre Augen pudelwohl und können mal ordentlich abschalten.
- Legen Sie die leicht gewölbten Hände über die geschlossenen Augen, ohne die Augenlider zu berühren. Versuchen Sie so nun ca. 3 Minuten zu entspannen.
Mithilfe einer Rasterbrille (Lochbrille) lassen sich ebenfalls gute Trainingseffekte erzielen. Die Brille tragen Sie täglich nur ein paar Minuten, gehen mit ihr herum und betrachten Gegenstände. Häufig wird berichtet, dass sich die Sehschärfe sofort verbessert. Durch die Löcher zu sehen trainiert die Muskeln, die die Form der Linse kontrollieren, sodass sie innerhalb weniger Tage oder Wochen kräftiger werden und besser in der Lage sind, das Licht auf die richtige Stelle der Netzhaut zu fokussieren. Sie sehen schärfer.
Tipps für den Alltag
- Ein gesunder Lebenswandel wirkt sich positiv auf unseren ganzen Organismus aus, ist demzufolge auch die Grundlage für gesunde Augen.
- Ausreichend Bewegung an frischer Luft fördert die Durchblutung und beugt Gefäßschäden durch Übergewicht vor. Rauchen und Alkohol in größeren Mengen verschlechtern die Durchblutung und provozieren freie Radikale.
- Beschränken Sie die Computerarbeitszeit und schauen Sie nicht so lange fern. Wenn sich Ihre Augen müde anfühlen, machen Sie eine Pause und schließen Sie die Augen zur Erholung.
- Verwöhnen Sie müde Augen mit einer kühlenden Augenkompresse.
- Versuchen Sie bewusst und regelmäßig zu blinzeln, damit Ihre Augen immer gut befeuchtet sind.
- Schützen Sie Ihre Augen bei starker Sonneneinstrahlung mit einer guten Sonnenbrille mit UV-Schutz.
- Vermeiden Sie Zugluft (Klimaanlagen, Auto etc.).
- Sorgen Sie für gute Beleuchtung beim Lesen und Arbeiten.
- Nutzen Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt.
Die augengesunde Ernährung für den Scharfblick
Neben der Veranlagung und dem schonenden Umgang mit den Augen spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Da wir uns immer mehr zu einem Volk von Brillenträgern entwickeln, sollten wir den Aspekt der gesunden Ernährung nicht aus dem Auge verlieren. Auch nehmen Augenerkrankungen wie z.B. die altersabhängige Makuladegeneration, der graue Star und Probleme mit trockenen Augen ständig zu.
Ziel ist, die Sehkraft zu erhalten bzw. sie zu verbessern. Dass die richtige Ernährung maßgeblich dazu beitragen und unsere Sehorgane mit den benötigten Nährstoffen versorgen kann, zeigen aktuelle Studien. Wie alle menschlichen Organe benötigen auch unsere Augen einen ständigen Nachschub an bestimmten Nährstoffen, um richtig zu arbeiten.
Karotten sind gut für die Augen und wurden schon von unseren Großmüttern als „Augenschmaus“ empfohlen. Das stimmt auch, aber es gibt Lebensmittel, die noch besser sind.
Schwarze Johannisbeeren, Petersilie, Paprika, Brokkoli, Weißkohl, Kiwis und Zitrusfrüchte sind gute Vitamin-C-Lieferanten. Vitamin C fängt sogenannte „freie Radikale“, die z.B. durch UV-Strahlung entstehen und die Augen schädigen können.
Grünes Gemüse wie Spinat, Erbsen oder Grünkohl sind nicht nur Vitaminbomben, sondern enthalten auch Lutein, einen Pflanzenfarbstoff, der die altersbedingte Makuladegeneration zumindest kurzfristig hinauszögern kann.
Nüsse und Pflanzenöle sind besonders gute Vitamin-E-Lieferanten. Das Vitamin hat eine ähnliche antioxidative Wirkung wie Vitamin C: Es schützt die Zellen vor aggressiven Sauerstoffmolekülen.
Pflanzliche Farbstoffe, sogenannte Anthocyane, festigen die empfindlichen Blutgefäße im Auge. Anthocyane kommen in blauen, violetten, roten und blau-schwarzen Früchten und Gemüsearten vor und gehören zu den kraftvollsten Antioxidantien der Natur.
Die Omega-3-Fettsäure spielt eine sehr wichtige Rolle für den Stoffwechsel der Augen und ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Netzhaut. Fisch, insbesondere Lachs, Sardinen und Hering, sollten oft auf dem Speiseplan stehen. Aber auch die Makrele, Regenbogenforelle und der Schwertfisch sind gut geeignet. Alternative Quellen bieten Nüsse und Samen wie z.B. Walnüsse und Pflanzenöle, dabei vor allem das Rapsöl. Auch einige Gemüsesorten wie z.B. Paprika, Lauch, Spinat und Sojabohnen enthalten Omega-3-Fettsäuren.
Da die Augen zu einem großen Teil aus Wasser bestehen, ist Trinken sehr wichtig für das Augenlicht.
Diese Anregungen sind einfach umsetzbar und leicht in den täglichen Ablauf zu integrieren. Zur Belohnung schenken Ihnen Ihre Augen weiterhin viele schöne „Augenblicke“ und Ihr Wohlbefinden wird insgesamt gesteigert, da nicht nur die Augen von Ihrer neuen aktiven und vitalstoffreichen Lebensweise profitieren.