Läuse, Flöhe, Zecken und Co. - tierisch unbeliebte blinde Passagiere auf Hund, Katze und Co.
Immer mehr Haustiere leben glücklich und zufrieden in deutschen Haushalten, begleiten uns auf Schritt und Tritt im Alltag und sind liebgewonnene Familienmitglieder. Hin und wieder bringen sie jedoch unliebsame blinde Passagiere mit nach Hause. Wo Parasiten wie Zecken, Flöhe, Milben oder auch Würmer nur schwierig zu entdecken sind, ist es genauso schwierig, sie wieder loszuwerden.
Parasiten - Blinde Passagiere unerwünscht...
In früheren Zeiten und besonders in ländlichen Regionen streunten Katzen durch ihr Revier und Hunde bewachten Haus und Hof. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Zusammenleben von Mensch und Tier in seiner Einstellung zum Tier grundlegend verändert. Die Haustiere haben Einzug in Wohnzimmer, Haus und Garten gehalten. Und wie alle anderen bringen auch unsere vierbeinigen Familienmitglieder hin und wieder unliebsame blinde Passagiere mit nach Hause – Flöhe, Zecken und andere Parasiten sind ein immer wiederkehrendes Thema aller Tierhalter.
Grundsätzlich ist die Vorstellung nicht nur abstoßend, sondern auch alle Parasiten stehen im Verdacht, Krankheitserreger auf Tier und Mensch zu übertragen.
Die beste Strategie zum Schutz von Menschen, vor allem von Kindern, ist es, das Haustier vor einer Infektion zu schützen und bei Befall gegebenenfalls rasch zu behandeln.
Wo findet man welche Parasiten? – Parasitenbefall innen oder außen
Äußere Parasiten (Ektoparasiten) leben auf der Körperoberfläche des Tieres und ernähren sich vom Blut oder Hautschüppchen des Wirts. Zu ihnen zählen beispielsweise Zecken, Flöhe und Milben, wie z.B. die Herbstgrasmilbe. Im Gegensatz dazu leben die sogenannten Endoparasiten wie Bandwurm, Spulwurm und Hakenwürmer im Innern des Wirts und ernähren sich von Nährstoffen, die sich im Innern des Verdauungstraktes befinden.
Ein Parasitenbefall ist möglicherweise nur schwach ausgeprägt, kann jedoch in starken Ausprägungen gesundheitliche Folgen für Mensch und Tier haben.
Flöhe - Flohschleuder, nein danke!
Flöhe haben eine bräunliche Farbe und, umgeben von einem elastischen Chitinpanzer, gehören sie zu den flügellosen Insekten. Ein ausgewachsener Floh ist etwa 2-3 mm groß und durchaus mit bloßem Auge erkennbar. Er ist Meister des Hochsprungs und lebt vom Blut seiner Wirte: Hund, Katze, Maus … oder auch des Menschen. Flöhe beißen nicht, sondern saugen mehrmals täglich Blut. Der Flohstich kann äußerst unangenehm sein und u.a. zur Entwicklung schwerwiegender Allergien gegen Flohspeichel führen. Daneben können Flöhe eine ganze Reihe verschiedener Bakterien, Viren und sogar Bandwürmer übertragen. Hunde und Katzen sind beliebte Mahlzeiten.
Menschen müssen sich nicht fürchten, denn Flöhe entscheiden sich lieber für das warme, gemütliche Fell Ihres Haustiers als für das kühle Klima des Menschen.
Hat mein Haustier Flöhe – woran erkenne ich einen Flohbefall?
Typische Verdachtsmomente, dass Ihr tierischer Hausgenosse einen Floh mitgebracht hat, sind:
Unruhe, Juckreiz, allergische Hautveränderungen und Fellveränderungen bei Ihrem Haustier.
Zur Beweisaufnahme dient, das Tier mit einem Flohkamm gründlich zu kämmen, ausgekämmte Krümel in einem feuchten Papiertaschentuch zu sammeln und zu zerreiben. Eine rote Verfärbung beweist den Flohbefall, denn der Kot von Flöhen enthält unverdautes Blut.
Lebensraum der Flöhe - Flöhe leben nicht nur im Fell!
Viele Tierbesitzer wissen nicht, dass sich die Flöhe nur zu einem geringen Anteil auf dem Tier selbst befinden, denn alle Entwicklungsstadien (Eier und Larven) der nachwachsenden Generationen befinden sich in einem viel größeren Anteil in Teppichen und Polstermöbeln, an allen Lieblingsplätzen in Haus und Umgebung.
Deshalb gilt immer: nicht nur das betroffene Tier behandeln, sondern auch die ganze Umgebung sowie Schlaf- und Liegeplätze mit einbeziehen.
Vorsicht Zecken!
Zecken lieben die freie Natur, Wald oder dicht bewachsene Wiesen und Felder. Besonders im Frühling, Sommer und Herbst bringen Hunde und Katzen häufig Zecken mit nach Hause.
Sie sind nicht nur unangenehme Blutsauger, sondern übertragen, ähnlich wie Flöhe, unerwünschte Krankheiten wie Borreliose, Babesiose und andere. Viele Tiere reagieren auch hier mit allergischen Reaktionen und Entzündungen an der Bissstelle.
Wo lauern die Zecken?
Grundsätzlich springen Zecken nicht von Bäumen, sondern lauern auf Gräsern und Sträuchern in dicht bewachsenen Arealen. Da sie Sonne und Trockenheit nicht mögen, sind sie besonders häufig am Waldrand zu finden, wo es feucht und schattig ist. Einigen Zecken ist das egal, sodass grundsätzlich im Freien mit ihnen zu rechnen ist. Auch im eigenen Garten!
Zecke erkannt, Gefahr gebannt! – Wo findet man Zecken bei einem Haustier?
Wenn es der Zecke gelungen ist, eine tierische Mitreisegelegenheit zu erobern, beißt sie nicht gleich zu, sondern sucht sich erst einmal ein gemütliches, warmes, gut durchblutetes Plätzchen, wie z.B. Ohren, Hals, Schenkelinnenseiten, überall, wo auch die Haut dünn ist.
So ist ein regelmäßiges Absuchen im Fell schon eine gute Vorsorge und sollte jedem Tierhalter selbstverständlich sein. Wehret den Eindringlingen, ehe sich die blinden Passagiere einnisten können.
Schnelle Zeckenentfernung schützt vor Infektion – Wie kann man eine Zecke entfernen?
Hat die Zecke sich erst festgebissen, gilt es, so schnell wie möglich mit einer Zeckenzange oder anderem professionellem Zubehör die Zecke zu entfernen, möglichst ohne dass der Zeckenkörper gequetscht wird. Einfach gerade herausziehen, damit die Zecke keine Giftstoffe in das Blut des Wirts abgibt. Bleibt das Köpfchen in der Haut stecken, ist das kein Drama. Er wächst nach und nach heraus. Öl, Klebstoff und das Herausdrehen der Zecke sind keine gute Idee.
Das gilt übrigens auch für den Menschen!
Würmer - Parasiten im Verdauungstrakt
Würmer leben im Darm ihres Wirtes und sind nicht auf den ersten Blick erkennbar, sodass hier Vorbeugung besonders wichtig ist.
Grundsätzlich können sich alle Hunde und Katzen mit Würmern anstecken, wobei das Risiko je nach Alter, Ernährung und Haltung unterschiedlich groß ist. Da sich Würmer auch bei Menschen durchaus wohlfühlen, sind regelmäßige Wurmkuren für Ihren vierbeinigen Begleiter ein Muss, um Mensch und Tier gleichermaßen zu schützen.
Herzwurm – ein lebensgefährlicher Gegner!
Immer öfter finden Hunde aus dem Ausland bei uns ein neues „Für immer-Zuhause“ oder dürfen die vierbeinigen Familienmitglieder ihre Besitzer auf Auslandsreisen begleiten. In südlichen Risikogebieten werden Herzwürmer durch stechende Insekten übertragen. Hat ein Hund Herzwürmer, ist das eine ernstzunehmende, bedrohliche Diagnose.
Schutz vor einer Infektion bieten tierärztlich verordnete prophylaktisch wirkende Medikamente sowie Insektenschutz.
Gut zu wissen: Herzwürmer sind weder für Tier noch Mensch ansteckend!
Entwurmung von Haustieren - Wie oft entwurmen und womit?
Als Faustregel gilt: Viermal im Jahr entwurmen!
Bei erhöhtem Infektionsrisiko kann möglicherweise eine monatliche Entwurmung sinnvoll sein.
Hier lohnt es sich, mit dem Tierarzt des Vertrauens zu sprechen und möglicherweise auch eine Kotprobe auf Wurmeier untersuchen zu lassen.
Zur Entwurmung werden Tabletten, Spot-on oder auch Pasten verwendet.
Wehret den Anfängen – Vorbeugung und Behandlung von Parasiten bei Haustieren
Neben den selbstverständlichen vorbeugenden Maßnahmen, wie eine konsequente
Fell- und Hautkontrolle, sowie Fellpflege stehen verschiedenste effektive Präparate zur effizienten Bekämpfung der blinden Passagiere zur Verfügung. In Form von Spot-On, Tabletten, Halsbändern oder auch Sprays verteilen sich die Wirkstoffe nach dem Auftragen auf das Fell in die Hautoberfläche und die Talgdrüsen. Sie werden dort gespeichert und über mehrere Wochen ist das Tier geschützt. Durch den Kontakt mit den Wirkstoffen werden die Eindringlinge geschädigt und sterben in der Regel noch bevor sie Blut saugen können.
Bei der Auswahl der Präparate ist zu beachten, die Anwendungsanweisungen präzise zu beachten und das Körpergewicht und die Größe Ihres Tieres zu berücksichtigen, für ein optimales Therapieergebnis ohne Nebenwirkungen für Tier und Mensch.
Welche Präparate zum Schutz vor Zecken und Flöhen bei Hund oder Katze wie oft angewendet werden sollten, richtet sich nach den individuellen Lebensumständen des Tieres. Entscheidend ist, ob und wie viel freien Auslauf und Kontakt zu Artgenossen Ihr Tier hat, ob bereits ein Floh- und Zeckenbefall vorliegt oder ob es häufiger dazu kommt.
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