Berberil N EDO

Dr. Gerhard Mann Chem.-pharm.Fabrik GmbH

PZN: 00255510

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage (bei Heilwassern das Etikett) und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder die Apotheke. Bei Tierarznei lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie die Tierärztin, den Tierarzt oder die Apotheke.

Darreichungsform: Augentropfen

Anwendungsgebiete von Berberil N EDO

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel zur Beeinflussung des Organnervensystems (vegetatives Nervensystem) aus der Arzneigruppe der alpha-Sympathomimetika.
  • Das Arzneimittel wird angewendet bei:
    • Augenreizungen, z. B. durch Rauch, Wind, gechlortes Wasser und Licht
    • allergischen Entzündungen des Auges, z. B. Heufieber und Blütenstaubüberempfindlichkeit.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau wie beschrieben bzw. genau nach Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt, soweit nicht anders von Ihrem Arzt verordnet, 2- bis 3-mal täglich 1 Tropfen je Auge.

 

  • Dauer der Anwendung
    • Eine Anwendung über mehr als 5 Tage darf nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

 

  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten:
    • Zeichen einer Überdosierung am Auge sind weite Pupillen. Eventuell treten in milder Form Zeichen wie bei einem Verschlucken des Präparates auf (s. auch Kategorie "Nebenwirkungen").
    • Bei Verschlucken der Flüssigkeit können folgende Krankheitszeichen auftreten:
      • Übelkeit, Zyanose (bläuliche Haut durch verminderten Sauerstoffgehalt des Blutes), Fieber, Krämpfe, erhöhter und unregelmäßiger Herzschlag, Herzstillstand, Bluthochdruck, Lungenödem (vermehrtes Gewebswasser in der Lunge), Atemstörungen und psychische Störungen, unter Umständen auch Hemmung zentralnervöser Funktionen mit Schläfrigkeit, Erniedrigung der Körpertemperatur, zu langsamen Herzschlag, schockähnlicher Blutdruckabfall, Atemstillstand und Koma (tiefe Bewusstlosigkeit).
    • Bei Kleinkindern kann es zu zentralnervösen Störungen, Verminderung der Atmung und Kreislaufzusammenbruch kommen.
    • Rufen Sie bei Auftreten dieser Krankheitszeichen den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe!
    • Mögliche ärztliche Gegenmaßnahmen sind Gabe medizinischer Kohle, Magenspülung und Sauerstoffbeatmung. Vasopressoren (Arzneimittel zur Blutdrucksteigerung) dürfen nicht gegeben werden. Ggf. sind Fieber und Krämpfe zu behandeln. Bei Auftreten anticholinerger Symptome ist ein Gegenmittel, z. B. Physostigmin, zu verabreichen.

 

  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben. Holen Sie diese so schnell wie möglich gemäß der Dosierungsanleitung nach.

 

  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Wenn Sie die Anwendung abbrechen, müssen Sie damit rechnen, dass Ihre Beschwerden wieder auftreten.

 

  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sichan Ihren Arzt oder Apotheker.

Gegenanzeigen

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei:
    • wenn Sie allergisch gegen Tetryzolinhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
    • bei Engwinkelglaukom,
    • bei Kindern unter 2 Jahren.
  • Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie das Arzneimittel nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen.
  • Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
  • Sie dürfen das Präparat erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden bei
    • schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck)
    • Phäochromozytom
    • Stoffwechselstörungen, z. B. Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
    • Behandlung mit blutdrucksteigernden Medikamenten (z. B. MAO-Hemmern)
    • trockener Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis sicca)
    • trockenen Augen (Keratoconjunctivitis sicca)
    • grünem Star (Glaukom).
  • Erklärungen
    • Das Glaukom ist eine Erkrankung, bei der es zu einem erhöhten Augeninnendruck kommt (sog. grüner Star).
    • Wenn die Erkrankung durch eine Verengung der Augenkammerwinkel verursacht wird, spricht man von einem Engwinkelglaukom.
    • Die koronare Herzkrankheit wird durch Verengung der Blutgefäße des Herzens ausgelöst. Dies kann zu Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Störungen des Herzschlags (Herzrhythmusstörungen), anfallsweisen Schmerzen (Angina pectoris) und Untergang von Herzgewebe (Herzinfarkt) führen.
    • Ein Phäochromozytom ist ein meist gutartiger Tumor vor allem des Nebennierenmarks, der Stoffe abgibt, die zu zeitweise sehr hohem Bluthochdruck führen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
    • Übertritt der Augentropfen in den Körperkreislauf, was zu Herzklopfen, Kopfschmerzen, Zittern besonders an den Händen (Tremor), Schwäche, Schwitzen und Blutdruckanstieg führen kann.
  • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
    • Verschwommenes Sehen und Blendung durch erweiterte Pupillen (Mydriasis).
  • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
    • Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Juckreiz, Angioödem)
    • Überempfindlichkeits- und Unverträglichkeitsreaktionen z. B. Schmerzen, vermehrter Tränenfluss, Bindehautrötung, Lidschwellung, Juckreiz
    • Verhornung der Augenbindehaut mit Verschluss der Tränenpünktchen und Tränenträufeln nach langfristiger Anwendung
  • In sehr seltenen Fällen entwickelten Patienten mit ausgeprägten Hornhautschädigungen unter der Behandlung mit phosphathaltigen Augentropfen Trübungen der Hornhaut durch Kalkablagerungen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Wichtige Hinweise

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tetryzolin - okulär

  • Allgemein
    • Anwendung bei Kindern und bei höherer Dosierung nur unter ärztlicher Kontrolle
    • Patienten sollten bei längerer Anwendung überwacht werden
    • Tropfen dürfen nicht geschluckt werden
    • langfristige Anwendung oder Überdosierung von abschwellenden Ophthalmika kann deren Wirkung mindern (Missbrauch)
    • Augenpupillen können sich vorübergehend erweitern
  • Grenzen der Selbstmedikation
    • Anwendung nur bei leichteren Reizzuständen des Auges
    • Tropfen absetzen und Arzt aufsuchen
      • wenn binnen 48 Stunden keine Besserung eintritt
      • wenn die Augenreizung oder -rötung bestehen bleibt oder zunimmt
      • falls Augenschmerzen, Kopfschmerzen, Sehverlust, Sehstörungen (z.B. Flockensehen oder Sehen von Doppelbildern), starke akute oder einseitige Augenrötung oder Schmerzen bei Lichteinfall auftreten
    • keine Selbstmedikation bei
      • Augenreizungen oder -rötungen durch Infektionen
      • Fremdkörper
      • chemische Hornhautschädigungen
  • Systemische Reaktion/Überdosierung, v.a. bei Kindern
    • langfristige Anwendung und Überdosierung, vor allem bei Kindern, vermeiden
    • resorptive Überdosierungserscheinungen möglich, z. B. auch infolge Verschluckens
      • zentralnervöse Störungen im Vordergrund wie
        • Blutdruckanstieg
        • Rhythmusstörungen
        • Tachykardien
        • Tachyarrhythmien
        • reaktive Bradykardien
    • zur Vermeidung einer möglichen systemischen Resorption, besonders bei Kindern
      • nach der Applikation der Augentropfen 2 - 3 Minuten lang die Tränenkanäle mit den Fingern zuhalten
  • bei sog. trockenen Augen (Keratokonjunktivitis sicca) nicht anwenden
    • stattdessen Tränenersatzflüssigkeiten tropfen
  • Glaukom
    • bei Enwinkelglaukom
      • Anwendung kontraindiziert
    • bei anderen Glaukomformen
      • Anwendung nur mit besonderer Vorsicht und unter ärztlicher Kontrolle
  • ernste Augenerkrankungen
    • Patienten informieren, dass
      • Augenreizung oder Augenrötung häufig ein Zeichen für eine ernste Augenerkrankung ist und
      • der Augenarzt konsultiert werden sollte
    • Augenarzt sofort aufsuchen
      • wenn die Augenrötung akut oder einseitig auftritt
      • bei Augen- oder Kopfschmerzen
      • bei einer Sehverschlechterung
      • wenn fliegende Punkte vor den Augen auftreten
  • Kontaktlinsenträger
    • grundsätzlich dürfen bei der vorliegenden Augenerkrankung keine Kontaktlinsen getragen werden
    • bei gereizten Augen wäre grundsätzlich das Tragen einer Brillen vorteilhafter, da die Augen durch die Krankheitssymptome irritiert sind
    • wenn der Augenarzt in Ausnahmefällen das Tragen von Kontaktlinsen gestattet, ist Folgendes zu beachten
      • Kontaktlinsen vor dem Eintropfen herausnehmen
      • diese erst 15 Minuten nach dem Eintropfen wieder einsetzen
      • wegen der Gefahr der Materialtrübung sollte eine direkte Berührung mit weichen Kontaktlinsen vermieden werden
  • Anwendung mit Vorsicht bei
    • Hyperthyreoidismus
    • Herzkrankheiten
    • Hypertension
    • Diabetes mellitus

Anwendungshinweise

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Warnhinweise
      • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie die Augentropfen anwenden
      • Beachten Sie bitte, dass eine Augenreizung oder Augenrötung häufig ein Zeichen für eine ernste Augenerkrankung ist und Sie daher einen Augenarzt befragen sollten.
      • Suchen Sie unbedingt einen Augenarzt auf, wenn
        • 1. die Augenrötung akut oder einseitig auftritt,
        • 2. zu Ihren jetzigen Beschwerden Augen- oder Kopfschmerzen hinzukommen,
        • 3. Sie eine Sehverschlechterung oder fliegende Punkte vor den Augen bemerken!
      • Die Augentropfen dürfen bei Engwinkelglaukom nicht angewendet werden.
      • Bei anderen Glaukomformen darf die Anwendung des Arzneimittels nur mit besonderer Vorsicht und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
    • Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
      • Die Augentropfen dürfen nicht geschluckt werden und sind deshalb für Kinder unerreichbar aufzubewahren.
    • Hinweise für Kontaktlinsenträger:
      • Wenn trotz der vorliegenden Augenerkrankung keine Einwände gegen das Tragen von Kontaktlinsen bestehen, sollten Kontaktlinsenträger die Linsen vor der Anwendung der Augentropfen herausnehmen und erst nach ca. 15 Minuten wieder einsetzen.
      • Wegen der Gefahr der Materialtrübung sollte eine direkte Berührung mit weichen Kontaktlinsen vermieden werden.
    • Kinder:
      • Die Augentropfen dürfen nicht bei Kindern unter 2 Jahren angewendet werden.
      • Langfristige Anwendung und Überdosierung, vor allem bei Kindern, sind zu vermeiden.
      • Die Anwendung bei Kindern und bei höherer Dosierung darf daher nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
    • Zur Vermeidung einer möglichen erhöhten Aufnahme des Wirkstoffs durch die Nasenschleimhaut, besonders bei Kindern, sollten nach der Applikation der Augentropfen 1 Minute lang die Tränenkanäle mit den Fingern zugehalten werden.

 

  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Wie bei allen Augentropfen können vorübergehend verschwommenes Sehen oder andere Seheinschränkungen die Fähigkeit, am Straßenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Falls es unmittelbar nach dem Eintropfen zu verschwommenem Sehen kommt, dürfen Sie nicht am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen, bis diese Beeinträchtigung abgeklungen ist.

Aktiver Wirkstoff

  • Tetryzolin hydrochlorid (0.25 mg pro 0.5 Milliliter)
  • Tetryzolin (0.211 mg pro 0.5 Milliliter)

Sonstige Bestandteile

  • Dinatrium hydrogenphosphat 12-Wasser
  • Hypromellose
  • Natrium dihydrogenphosphat 2-Wasser
  • Sorbitol
  • Wasser, für Injektionszwecke
  • Gesamt Phosphat Ion (0.975 mg pro 0.5 Milliliter)

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Die blutdrucksteigernde Wirkung von MAO-Hemmern und trizyklischen Antidepressiva (Arzneistoffe zur Behandlung einer krankhaften Verstimmung [Depression]) kann verstärkt werden.
    • Falls Sie zusätzlich andere Augentropfen/Augensalben anwenden, sollte zwischen diesen ein zeitlicher Abstand von ca. 5 Minuten eingehalten werden. Hierbei sollten die Augentropfen zuerst angewendet werden.